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New Plymouth: Eine lebendige Stadt

Auf der Suche nach etwas städtischer Zerstreuung begeben wir uns nach New Plymouth, wo wir zwei Nächte auf einem fabelhaften Freedom-Campingplatz (sogar mit Wlan!) verbringen. Wie es der Zufall will, stehen wir damit gleich neben einer Sehenswürdigkeit der Stadt: Der Marsland Hill beherbergt mehrere Denkmäler und ein großes Glockenspiel, deren hübscher, vieltöniger Melodie wir von Zeit zu Zeit lauschen dürfen. Von hier aus kann man sogar Mt. Taranaki sehen.
Das ist aber längst nicht alles, was es in New Plymouth zu sehen gibt; im Gegenteil, wir sind überrascht, wie jung und modern die Stadt wirkt, ohne das ältere Gebäude – etwa die aus Stein erbaute St. Mary’s Cathedral – dabei an Charme einbüßen. Manchmal ist es gerade die Kombination aus alt und neu: Gegenüber dem historischen Uhrenturm (der allerdings zwischendurch abgerissen und dann wieder aufgebaut wurde) beeindruckt die futuristische Fassade des Len Lye/Govett-Brewster Art Centre, dessen gewellte, silberne Oberfläche einem Spiegelkabinett gleichkommt.

An der Uferpromenade begegnet uns der „Wind Wand“, eine riesige Skulptur in Form, einer flexiblen, drehbaren Stange. Kunst lässt sich aber auch so überall in New Plymouth finden, vorzugsweise in Form von kreativen, großflächigen Graffiti und Wandmalereien. Als wir einen zentral gelegenen Platz erreichen, stellen wir fest, dass wir eine sehr gute Zeit für unseren Besuch gewählt haben. Hier findet nämlich gerade ein Fest statt und wir dürfen uns an Live-Musik und Street Food erfreuen. Außerdem gibt es mehrere Infostände und zahlreiche (hauptsächlich an Kinder gerichtete) Mitmachangebote: So kann man Stein bemalen oder aus Flachs und anderen Pflanzen hübsche Kopfbedeckungen basteln. Na, da schließen wir uns doch gleich an!

Die perfekte Welle

Beim Verlassen New Plymouths halten wir auch an einem schönen Strand und entdecken hier zwischen einigen Schwimmern auch ein paar Surfer. Ihnen zuzuschauen ist schon eine Freude, aber wir wollen das ganze gerne einmal selbst ausprobieren. Allerdings nicht hier, sondern im nördlicher gelegenen Raglan.

Dort haben wir uns für eine erste Surfstunde angemeldet. Gemeinsam mit Abenteuerlustigen allen Alters lassen wir uns also belehren und haben die Basics auch ziemlich schnell drauf: Wann aufstehen und vor allem wie?
Es ist allerdings nochmal eine andere Sache, das ganze auf dem Wasser zu performen…
Erstaunlicherweise klappt der erste Versuch ziemlich gut, allerdings gibt es anfangs noch ziemlich viel Hilfe der Surflehrer. Verständlich, bei einer Surfschule, die den Slogan „Stand up or money back“ führt.

Nach und nach versuchen wir es immer mehr alleine. Niklas ist begeistert, sodass er sich tags darauf noch mal auf eigene Faust in die Wellen stürzt. Ich dagegen werde mit dem Gesurfe nicht so richtig warm. Dass ich am Ende der Stunde ein Surfbrett an den Kopf bekomme, gibt mir den Rest. Na ja, man muss ja auch nicht jede Sportart mögen.

Damit das Programm in Raglan nicht zu einseitig wird, besuchen wir noch die Te Toto Gorge, ein Tipp, den wir von einem Mitsurfer bekommen haben. Als wir nach einer kurvigen Fahrt entlang der Steilküste Udo parken, haben wir erstmal nur einen ganz netten Ausblick auf das Meer – nichts Besonderes. Doch als wir an die Aussichtsplattform treten, verstehen wir, warum die Gorge schön sein soll.
Gorge ist eigentlich nicht ganz der richtige Ausdruck, denn es ist keine Schlucht, die uns hier einen atemberaubenden Ausblick bietet, sondern eher eine Art halber Kessel, der sich zum Meer hin öffnet. Wie eine Oase liegt die Senke zwischen den gelblichen Hügeln, auf denen wir stehen. Ein urtümlicher Wald erstreckt sich über die Ebene auf Meereshöhe und klettert auch die Steilküsten hinauf, von denen diese auf drei Seiten eingerahmt wird. Die Bäume lassen aber auch genug leuchtend grünes Gras durchblitzen, zusammen mit schroffen Felsen, deren Größe einzuschätzen unheimlich schwerfällt. Tatsächlich ist es auch gar nicht so leicht, die eigentümliche Schönheit dieses Ortes zu beschreiben – ich hoffe, die Bilder sprechen für sich.

Nach dieser ausgiebigen Bekanntschaft mit Küste und Meer wenden wir uns wieder dem Inland zu und allen Herr-der-Ringe-Fans kann ich versprechen: Das nächste Ziel wird euch gefallen!

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